Ich bin in keinster Weise von der Grundidee der repräsentativen und damit auch der liquiden Demokratie überzeugt.
Delegationen führen unweigerlich dazu, dass Menschen, welche sich gut in der Öffentlichkeit präsentieren können Stimmen akkumulieren. Diese Menschen sind jedoch in der Regel nicht die Superexperten unter den Experten, sondern besitzen einfach nur entsprechende rhetorische Fähigkeiten. Es gibt auch keine Erklärung, wie ein nicht-Experte überhaupt erkennen soll, wer der größte Experte unter allen Experten ist. Um diesen zu finden müsste er sehr viel Zeit investieren, um sich mit den Personen und auch der Sache (!) zu beschäftigen.
Ohne Delegationen muss man Menschen von der Idee, nicht aber von der eigenen Person überzeugen.
Der Vorteil einer Basisdemokratie, welche ausschließlich auf direktdemokratische Elemente setzt ist es, dass bei überwiegender Enthaltung der nicht-Experten am Ende ein Expertenvotum entsteht. Ich persönlich halte dies für den besseren Weg. Also besser als wenn die nicht-Experten mehr oder weniger "wild" herumdelegieren können.
Man sollte auch bedenken, dass in einem Liquid Democracy System Liquid Democracy schnell eine Frau Merkel, Merkel oder Herr Westerwelle oder auch Dieter Bohlen im Handumdrehen nach dem fire and forget Prinzip Millionen von delegierten Stimmen in so einem System erhalten können. Ich denke, dass ist nicht wirklich Sinn eines Werkzeuges zur Bürgerbeteiligung.