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    JanDark · angelegt
     

    Geiselsyndrom

    Die Öffentliche Hand hat seit über 14 Jahren es erfolgreich geschafft, das Internet zu umgehen, indem immer höherer Forderungen erhoben wurde: qualifizierte Signatur, nPA mit proprietärer Technologie, unverschlüsselte E-Mail für Arztbefunde und Steuerbescheide und anderen Blödsinn. Aber erfolgreich. Internetnutzung für ernste Zwecke findet in der deutschen Verwaltung nicht statt. Sieg auf der ganzen Linie.

    Kaum ist man dann bei der Enquete, springt die Verhinderungsstrategie auf Zivilisten über: Geiselsyndrom. Irgendwann sympathisiert man mit den Geiselnehmern, wie die Geisel der Terroristen in Stockholm. Das trägt dazu bei, der Verwaltung zu helfen, auch die nächsten 20 Jahre das Internet nicht nutzen zu müssen. Glückwunsch. Stetige deutsche Tradition.

    Hinweis 1: Im Rahmen der Einführung der EU-Dienstleistungsrichtlinie habe ich geprüft, ob denn EU-Ausländer, in deren Ländern es keine qualifizierte Signatur gibt, sich die Chipkarten per Postident-Verfahren schicken lassen können. Ergebnis: Das Postidentverfahren gibt es nur in Deutschland. Faktisch heisst das also, dass man durch die Postidentdiesnt die segensreichen Neuerungen des Internets vom Hals hält, in dem man Deutsche im Ausland von der Diskussion im Inland auschschliessen will. Aktiv. Absurd, aber der Forderer kann sofort in der Verwaltung anfangen.

    Hinweis 2: Unter Umgehung der deutschen Verfassung ("Eine Zensur kann findet nicht statt") kann man dann als zweite Forderung noch die Vorzensur fordern. Also Freischaltung der Beiträge nur nach Zensur durch Admin. Verlagerung der Strafverfolgung wegen Beleidigung auf juristische Laien. Yeahhh. Kurzer Prozesse und Volkszorn. Wie bei den meisten Zeitungen. Jura a la Guttenberg. Mach kaputt, was dich kaputt macht. ;-)

    Helau!